Was ist Bindungsorientierte Körperpsychotherapie?

nach Thomas Harms

In der Bindungsorientierten Körperpsychotherapie nutzen wir körperorientierte Verfahren (wie Atem- und Berührungstechniken, Körper- und Achtsamkeitswahrnehmungen etc.), um Erwachsene in ihrem persönlichen Entwicklungsprozess zu unterstützen und zu begleiten. Die Wurzeln dieser Arbeit finden wir in der modernen Gehirn-, Bindungs- und Traumaforschung und der Körperpsychotherapie. Wir verfolgen dabei einen bindungsorientierten und humanistischen Ansatz der Körperpsychotherapie.

Inhalte der Arbeit bilden den Aufbau und die Verbesserung der Kontakt- und Bindungsfähigkeit. Ebenso wird die annehmende und liebevolle Selbstbeziehung zum eigenen Körpererleben gefördert. Spezifische Stress- und Bindungsmuster werden über biografische Hintergründe erforscht. Die körperliche und emotionale Ausdrucksfähigkeit wird unterstützt.

Im Fokus der Bindungsorientierten Körperpsychotherapie bieten wir Menschen neben gezielten Gesprächen auch Wahrnehmungs-, Atem-, und Körperübungen an, damit sie ihre eigenen Kraftquellen und Einschränkungen des eigenen Körper- und Gefühlslebens bewusst und spürbar machen.

In sicheren Schritten erkunden wir, wie die Beziehungen mit uns Selbst und den Anderen gestalten, ebenso wie wir unsere Gefühle und Bindungen zu uns Selbst und den Anderen abbrechen. In der Bindungsorientierten Körperpsychotherapie lernen wir, unseren Körper als Frühwarnsystem einzusetzen, insbesondere wenn wir in Stress geraten oder einen Kontaktabbruch machen.

Geburt und Bindung

Geburt, Bindung und Persönlichkeitsentwicklung – ein Ansatz zur Integration von Schwangerschafts- und Geburtserleben

Die Schwangerschafts- und Geburtserfahrungen am Beginn unseres Lebens sind ein wesentlicher Keim für die weitere Entwicklung unserer Persönlichkeit. Was wir in die­ ser Frühphase unseres Lebens erfahren, wird im unbewussten Gedächtnis unseres Körpers gespeichert und verankert. Die Erlebensmuster der Schwangerschaft und Geburt beeinflussen in fundamentaler Weise unsere emotionalen Hintergrundstim­mungen, wie wir unsere Emotionen regulieren, wie wir unsere sozialen und Arbeitsbeziehungen gestalten oder wie wir Herausforderungen und Engpässe des Lebens in Angriff nehmen und bewältigen können. In besonderer Weise zeigen sich unverarbeitete Geburtstraumata in Lebensphasen, in denen Kinder, Jugendliche oder Erwachsene neue Entwicklungsschritte gehen müssen und wo sie Mut und inneren Anschub benötigen, um eine Krise zu überwinden oder eine Prüfung oder wichtige Entscheidungen zu bestehen.
Ziel meiner Arbeit mit diesen Erfahrungen ist, die eigenen Geburts- und Schwanger­schaftsmuster zu erfahren, zu bearbeiten und in ihrer Relevanz für das heutige (Er-) Leben zu erkunden sowie die geburtsbedingten Stress- und Bindungsmuster im Alltag schneller erkennen und zuordnen zu können. Durch das Kennenlernen und Bewusstwerden der jeweiligen Geburtsmuster entwickeln sie mehr Verständnis, Kompetenzen und Lösungsansätze für sich, ihre Kinder, Lebenspartner und beruflichen Herausforderungen.


Ich arbeite in der bindungsorientierten Körperpsychotherapie nach den Erkenntnissen und Techniken von Thomas Harms, Matthew Appleton, Karlton Terry und Klaus Käppeli