Lernen und Bindungssicherheit

Warum ist eine sichere Bindung für die gesunde Entwicklung unserer Kinder so wichtig?

In allen Lebensbereichen, wie in Beziehung, Erziehung, Entwicklung, Gesundheit, Kreativität und Bildung, spielt die sichere Bindung eine entscheidende Rolle.

Anspannung, Druck und Stress bewirken jedoch eine Aktivierung des Bindungssystems des Kindes. Das heißt, die Alarmsysteme des Kindes werden unmittelbar aktiviert und im Gehirn und Körper Stresshormone ausgeschüttet. In diesen Situationen verliert das Kind sein inneres Gleichgewicht und somit seine Bindungssicherheit zum Erwachsenen.

Mit der Aktivierung des Bindungssystems erlischt zeitgleich die Bereitschaft des Kindes zu Kooperation (Zusammenarbeit mit seiner Umwelt) und Exploration (Erkunden / Entdecken seiner Umwelt). Hier zeigt sich nun Abwehr, Verweigerung, Kampf und Unlust. Das Kind fühlt sich unverstanden, blockiert seine Lernbereitschaft, Erziehung und verweigert sich den Eltern.

Überwiegen immer wieder diese Zustände, so leidet die körperliche, seelische und geistige Entwicklung des Kindes. Die Eltern und Lehrer beklagen sich, es sei auffällig, schwierig oder gar schwer erziehbar.

In meiner Arbeit steht das Erreichen der Bindungssicherheit im Vordergrund. Erst nach Auflösung des Alarmzustands durch die Neu-Regulierung seines vegetativen Nervensystems und der Neu- oder Herstellung seiner Bindungssicherheit kann das Kind seinen sozialen Impuls und seine Kooperationsbereitschaft wieder aufleben lassen.


Bindungssicherheit ist die Basis für tragende Beziehungen und eine gesunde Entwicklung.

Gemeinsam mit den den Eltern erarbeite ich, wie sie Bindungssicherheit erreichen und fördern können, damit die Eltern Erziehungsdefizite und schwierige Alltagssituationen ausgleichen können. Bindungssicherheit ist das wichtigste Bedürfnis des Menschen, nach dem wir ein Leben lang streben. Erst nach Erfüllung dieses Bedürfnisses fühlt sich das Kind sicher, gesättigt, beruhigt und „heil“. Ansonsten muss es durch Ersatzkompensationen das Bedürfnis stillen.


In einer sicheren Bindung können die Kinder ihre Kompetenzen entfalten und sein wie sie sind.

In meiner Arbeit mit Eltern und Kindern unterstütze ich das sichere Bindungsverhalten, indem ich die vegetativen Bindungsfunktionen des Körpers gezielt aktiviere. Die Eltern lernen sich selbst zu regulieren und gleichzeitig für das Kind präsent zu sein. Mit Hilfe von Körperwahrnehmung erkennen Eltern, wann sind sie in einem Stressmodus und wann sind sie bindungsbereit und können auf dieser Basis die Beziehung zu sich und ihren Kindern stärken bzw. wieder herstellen. Dadurch kann das Kind in einen offenen, lernwilligen und neugierigen Zustand kommen. Die Eltern und Kinder werden wieder bindungsbereit und bindungsfähig.


Emotionelle Erste Hilfe ist kein Erziehungskonzept sondern eine Lebenshaltung.

Babys und Kleinkinder werden wieder zufrieden, Kindergarten- und Schulkinder bauen Aggressionen ab, verlieren Ängste, entwickeln ihre soziale, emotionale und kognitive Kompetenz. Sie werden kreativ und lösungsorientiert und können mit ihren Eltern und Erziehern wieder kooperieren. Mein bindungs- und körperorienterter Ansatz lässt Eltern neue Wege zu einer sicheren Bindung, einer gelingenden Erziehung, einer gesunden Entwicklung und einem liebevollen und achtsamen Miteinander finden.